Sonntag, 19. Dezember 2010
Das klingt interessant...

Lostplaceevent in MV 5.-7.August 2011
"Lost in MV findet auf dem Gelände des Technikvereins Pütnitz auf der Pütnitzer Halbinsel vor den Toren Ribnitz-Damgartens statt.
Auf diesem ehemaligen Militärflughafen zwischen Wiese, Wald und Wasser warten auf mehr als 526ha die ehemalige Landebahn, Fahrzeughallen, leerstehende Gebäude und Bunker darauf, von euch erobert zu werden! Der Technikverein bietet hier neben einem Einblick in die technische Fahrzeug-Geschichte unter anderem auch die Möglichkeit, verschiedene Fahrzeuge durch einen Geländeparcours selbst zu steuern."...
..."Rund um das Event wird es eine ganze Reihe von unterschiedlichsten Caches geben. Vom einfachen Tradi bis hin zum komplizierten Nacht-Rätsel-T5er wird alles dabei sein."...

Na, da dürfen wir Lostplacefans ja mal gespannt sein, aber noch ist das Listing (GC2000C) nicht published...

Rasopasno

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Mittwoch, 24. November 2010
Bollmanns Bastelstube archiviert...
Wie durch eine Note im Listing bekannt wurde, haben die Owner des zur Zeit stark frequentierten Lostplacecaches „Bollmanns Bastelstube“(GC2GBY7) kurzentschlossen diesen archiviert.
Der Cache, der durch das bereits seit 4 Jahren leerstehende ehemalige Krankenhaus in Nienburg führte, hat scheinbar die Aufmerksamkeit der örtlichen Polizei und Presse geweckt, so dass die Owner sich, wohl aus Angst vor Repressalien, zu diesem Schritt entschlossen haben.Nienburgs leerstehendes Krankenhaus
Wie geht man damit um? Natürlich weiss man als Lostplacecacher, dass man sich mit Betreten verlassener Gebäude stets am Rande der Legalität bewegt.
Jeder ist hierbei für sein Handeln selbst verantwortlich.
Ob man allerdings im Nachhinein mit Hilfe der Foundlogs im Listing zivilrechtlich wegen Hausfriedensbruch (ist ein Antragsdelikt) o.ä. mit einem Bußgeld oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr bestraft werden kann bleibt fraglich. Diverse Geocacher scheinen dies, ob berechtigt oder nicht, zu fürchten und so ist im archivierten Listing ein nicht unerheblicher Foundlogschwund zu verzeichnen...

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Samstag, 6. November 2010

„Prora – unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2010.
Dies sind die Abenteuer eines kleinen Geocaching Teams, das mit seinen Mitgliedern unterwegs ist alte Welten zu erforschen, altes Leben und alte Zivilisationen.
Weit vom Sonnenlicht entfernt, dringt das Team in Bereiche dieser Cachegalaxie vor, die nie ein normaler Mensch zuvor gesehen hat.“
(Logbuch des NoHaCaMa Schriftführers, Cachedatum 2010-10-14/15)
So oder so ähnlich könnte der Bericht über unsere Cachetour im KdF (Kraft durch Freude) Seebad in Prora auf Rügen beginnen.
Der Gebäudekomplex, auch der Kolos von Prora genannt, sollte am Anfang der 1930er Jahre während der Zeit des Nationalsozialismus nach den Plänen des Architekten Clemens Klotz für die NS-Reiseorganisation „Kraft durch Freude“ gebaut werden.

Nach der Fertigstellung sollten hier bis zu 20000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen können.
Begonnen wurde damit auch, aber mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges wurden die Ressourcen für die Kriegsmaschinerie benötigt und somit der Bau des Seebades eingestellt. Von den geplanten 8 Hauptgebäuden mit jeweils 500m Länge, waren bis dahin die meissten bereits im Rohbau fertiggestellt, ebenso wie die Kaianlage und die Festplatzrandbebauung. Die Schwimmbäder, Festhallen und ein Großteil der Wirtschaftsgebäude wurden dagegen nie verwirklicht. Nach Kriegsende
zog die rote Armee in den Gebäudekomplex ein. Die südlichste Bauruine wurde abgetragen, andere Teile ausgebaut und im Nordteil Sprengübungen vorgenommen, dessen imposanten Ergebnisse heute noch zu sehen sind. Nach entsprechenden Umbauten diente der abgeriegelte Koloss ab 1956 der Nationalen Volksarmee der DDR als Kaserne und Ausbildungsstandort. Während dieser Zeit wurde weiter aus- und umgebaut. Ab 1980 erhielten die Gebäude ihren grauen Einheitsputz und seeseitig hunderte neue Fenster, was zu einer Verknappung von Alurahmen in der gesamten Republik führte. Nach der Wende übernahm die Bundeswehr das Gelände, das seit deren Abzug im Jahre 1993 frei zugänglich ist.
Wirklich genutzt wird seit dem wohl nur Block III, der verschiedene Museen und das Prora Dokumentationszentrum beherbergt. Gleich gegenüber davon gibt es übrigens eine hervorragende Würstchenbude...

Das Projekt einer riesigen Jugendherberge, wie es sie von 1993 – 1999 bereits in eher improvisierter Form in Block II gab, wurde wieder aufgegriffen und soll im Gebäude V neu verwirklicht werden. Das Land, EU, Bund und DJH investieren mehr als 16 Millionen Euro in dieses Bauvorhaben, das Platz für 400 Besucher bieten soll...
Nun aber zum Wesentlichen: Bei soviel übriggebliebenem Lostplace gibt es natürlich auch einen der Location angemessenen Cache! Und der hat es in sich. Die sicher gerechtfertigte Difficulty- und Terrainwertung von je 5 Sternen spricht dabei für sich. Ein Cachekolos in 3 Phasen, passend zur Gebäudegrösse haben sich hier Lexparka & Co. für die Fans dieses Cachegenres ausgedacht. Ich habe noch Jaybacks Worte in den Ohren: „Wir brauchen sicher zwei Tage für diesen Multi!“
Hä? Was? Pah! Das geht doch schneller! Schliesslich sind wir nicht zum Spass nach Rügen gekommen. Das ist Familien- und nicht Cacheurlaub! Da muss ein Tag reichen...

Um 10:00 Uhr morgens trafen wir uns wie verabredet an der Parkplatzkoordinate und machten uns nach einem ersten kurzen Briefing und der allgemeinen Feststellung, dass wohl sämtliche Parkplätze auf Rügen kostenpflichtig sind, auf den Weg zum Start. Wir hatten uns bereits im Voraus über dieses architektonische Monstrum informiert, kannten diverse Bilder aus dem Internet und waren doch nicht wenig beeindruckt, als wir nun direkt davor standen. In beide Richtungen erstreckte sich vor uns der unendlich scheinende Bau im sozialistischen Einheitsputz. An verschiedenen Stellen hingen riesige Plakate von der Fassade, die uns einreden wollten, dass hier nun bald alles schöner werden würde. Nach links, Richtung Norden, führte der Weg zu den noch, oder wieder belebten Bereichen, zu den Museen, Kunstateliers und Cafes des Areals.
Uns zog es allerdings weiter nach rechts in den südlichsten noch stehenden Block.

Dieser „Place“, von aussen bereits deutlich als „Lost“ erkennbar, sollte uns in die KdF-Welt von Prora eintauchen lassen, wenn wir denn einen geeigneten Zugang finden würden. Laut Listing gab es hier mehrere Möglichkeiten mit unterschiedlichen Terrainwertungen. Wir entschlossen uns nicht an der Fassade hinauf zu klettern und das Fenster im ersten Stock zu nehmen, sondern gingen einfach durch die bereits einladend offen stehende Tür im Erdgeschoss zwischen Treppenhaus 4 und 5.
Treppenhäuser zählen. Das sollte noch eine wichtige Rolle spielen während dieser ersten Cachephase. Aber erstmal sahen wir - nichts! Der gesamte Erdgeschossbereich wurde mit Holzplatten verrammelt, so dass es hier nur mit Taschenlampen weiterging. Durch die Verdunkelung hatte ich irgendwie immer das Gefühl (Ja, wir liefen öfter durch diese Ebene!) bereits im Keller zu sein, aber nein, das war er definitiv nicht!
Wir machten uns auf die Suche nach einer Aufstiegsmöglichkeit in die nächst höhere Etage, um bei Tageslicht noch einmal das weitere Vorgehen zu besprechen.

Cachephase 1 - Bilder und Zahlen
26 vorher(!) aus dem Listing ausgedruckte Fotos sollten im Bereich zwischen dem ersten und dem vierten Treppenhaus auf sechs Etagen dieses Ruinenblockes wiederentdeckt werden. In der Nähe einiger Bilder würden weitere Hinweise in Form von Bildnummern und Zahlen zu finden sein.
Beginnen sollten wir laut Listing mit Bild 5. Bevor wir uns auf die Suche machten überlegten wir, wie sinnvoll es wäre auszuschwärmen und nach allen gesuchten Bildern Ausschau zu halten. Gesagt – getan, wir verteilten uns im Gebäude so gut, wie man sich zu viert, aufgeteilt in zwei Gruppen, eben verteilen konnte. Ein kleiner Rat für alle, die eine ähnliche Theorie verfolgen sollten: Druckt genügend Bilderseiten für alle aus, das erleichtert die Suche ungemein! (Grrr.) Achja und wer hierher kommt und die Hidden Waypoints zu Hause gelassen hat, kann auch postwendend dorthin zurückkehren. Ohne geht es wohl nicht.

Nun, wir durchkämmten das Gebäude von oben bis unten, (Warum muss ich gerade jetzt bei dem Begriff „Durchkämmen“ an Mel Brooks Film „Spaceballs“ denken?) fanden zwischenzeitlich auch Bild 5 und die dortigen schön versteckten Hinweise. Das machte Lust auf mehr! Entdeckten auch etliche andere Bilder, notierten uns den Fundort ( Etage/nächstes Treppenhaus) und evtl. Hinweise. Es dauerte bis wir ein System erkennen konnten. Gab es überhaupt eins?

Lange irrten wir von Zimmer zu Zimmer, von Treppenhaus zu Treppenhaus, hoch und wieder runter. Fanden mal ein Bild, dann zwei Hinweise, mal auch nur einen, oder eben keinen. Ich glaube, es gab keinen Ort in diesem Block, den wir nicht gesehen hatten und trotzdem fehlten uns am Abend noch zwei Bilder und zwei Hinweise. Mit beginnender Dämmerung brachen wir frustriert ab. Wir hatten viel geschafft, selbst die Formel zur Berechnung des ersten Phasenendes blieb nicht unentdeckt, aber ohne die fehlenden zwei Hinweise würden wir die erste Phase nicht abschliessen können. Wir verliessen das Gebäude.
Gleich gegenüber nahmen wir auf frisch gesägten Fichtenstämmen Platz, um
den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen und darüber zu beraten wie, und vor allem ob wie hier noch einmal einsteigen wollten. Keiner von uns hatte Lust zum x-ten mal sämtliche Räume zu durchsuchen.

Die beiden Hannoveraner Gleichgesinnten, die wir schon am Nachmittag aus der Ferne beim Betreten des Gebäudes beobachtet hatten, tauchten plötzlich auf dem Hauptweg auf. Wild fotografierend versuchten sie auffällig unauffällig an uns vorbeizuschleichen. Sie hielten uns für die Prorasecurity beim Abendbrot und wollten nicht stören. Jayback erkannte Photonshunter allerdings, grüsste freundlich und gab sich als Geocacher zu erkennen.
So konnten wir uns noch ein wenig austauschen und stellten fest, dass die beiden bisher noch nicht allzu erfolgreich bei ihrer Suche gewesen waren.

Auch wenn es eigentlich nicht unsere Art ist per Telefon um Hilfe zu rufen, waren wir zu diesem Zeitpunkt soweit den Owner zu kontaktieren. Allerdings hatten wir wohl die falsche Nummer aus dem Listing herausgelesen und somit blieb es bei dem Versuch. Wir beschlossen eine Nacht darüber zu schlafen und am nächsten Morgen über Abbruch oder Weitersuche zu entscheiden.
Und wie das eben so ist – schwupp, war es 10 Uhr morgens und wir befanden uns wieder auf dem Startparkplatz. Natürlich wollten wir hier noch nicht aufgeben! Die Idee, die wir verfolgten (Es gab irgendwo einen Schlüssel an einer Wand hängend...) erwies sich als völliger Quatsch und so blieb uns nichts anderes übrig als doch noch einmal alle Räume abzuklappern. Shit happens. Wo war es nur, unser glückliches Cachehändchen, das goldene Findenäschen, die nötige Portion Intuition?
Schöne Aussicht
Plötzlich war es da, das Gefühl ganz nah zu sein. Irgendetwas in meinem Blickfeld passte dort nicht hin. Und richtig, ich hielt den erlösenden Hinweis zum Ende der ersten Phase in den Händen und gemeinsam kurz darauf die Zwischenfinaldose, die neben dem ersten Finalcode weitere wichtige Information zur zweiten Phase enthielt.
Heureka!
Und was uns dort erwartete, war ganz nach unserem Geschmack.
Wir lernten das alte KdF Seebad von einer völlig anderen Seite kennen.
Nur wenige Menschen, abgesehen von Geocachern, würden diese Bereiche jemals zu sehen bekommen. Ich möchte nicht zuviel verraten, aber wie auch aus dem Listing zu entnehmen ist, geht es hier um Reflektorensuche:
Cachephase 2 - Farben und Worte
Es sind Reflektoren auf bestimmten Hintergrundfarben zu suchen und in dessen Umkreis von 1-5m Worte und Zahlen zu finden. Was ist zu erwarten, wenn man auf Reflektorsuche gehen soll? Richtig: Dunkelheit!
Aber nicht nur das, sondern ganz nebenbei auch noch Feuchtigkeit, unangenehme Gerüche, Dreck, Einsamkeit, Enge, unendliche Weite und, und, und...
Lady Thinkalot und Jayback
Eben alles das, was der Lostplacecacher gerne hat.
Auch in dieser Phase musste ausgiebig gesucht werden, aber insgesamt ging es hier ohne größere Schwierigkeiten voran, wenn man mal von Jaybacks nassen Füssen und einer nicht gefundenen Zahl absieht.
Da wir die Zahlen nur für den Bonus und nicht für das Hauptfinal benötigten, verzichteten wir irgendwann im Bereich des grauen Reflektors auf die müßige Weitersuche, nachdem wir bereits jeden Quadratzentimeter abgesucht und jeden Stein mehrfach umgedreht hatten. Die Bonuslocation sollten wir später auch ohne diese fehlende Zahl noch entdecken können...
Vielleicht kann mir ja einer der glücklichen Finder kurz per Mail mitteilen, wo die Zahl versteckt war? Am Zwischenfinal dieser Phase erhielten wir den zweiten Finalcode und die Anweisungen für die dritte und letzte Phase.

Mit dieser schloss sich der Kreis. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis wir erst den dritten Finalcode und kurz danach das finale Döschen in den Händen halten durften. Unglaublich.
Nach wer weiß wievielen Kilometern Fußmarsch durch den Koloss von Prora hatten wir es geschafft und waren froh nicht schon vor dem Ende der ersten Cachephase hier das Handtuch geworfen zu haben.
Die zweite Phase muss man einfach erlebt haben.
Die Bonuslocation schauten wir uns im Anschluss noch näher an, entschieden aber, nach diesem Tag und mit beginnender Dämmerung hier kein Risiko einzugehen und verzichteten auf die Suche...
Danke an Lexparka und Co. für diesen grandiosen Lostplacecache, für den man ganz sicher zwei Tage einplanen sollte!
Blick nach Sassnitz
Auf diesem Areal wird viel geplant und zum Teil auch schon gebaut. Sicherlich wird sich hier in naher Zukunft das Gesicht des alten Seebades verändern. Von daher kann ich nur raten, wer Interesse hat, sollte diesen Cache nicht all zulange vor sich herschieben...

Rasopasno

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