Freitag, 17. Februar 2012
Geschichten hinter vergessenen Mauern
Ein Film von Enno Seifried
www.lost-place-le.de

Filmpremiere am 30.März im ehemaligen „Sowjetischen Pavillon“ der Alten Messe Leipzig.
Weitere Vorführungen am 31.März und 01.April 2012
Karten, oder auch CD oder DVD unter www.visionbakery.de/vision/214e

M
it „Geschichten hinter vergessenen Mauern – Lost Place Storys aus Leipzig“ ist ein Filmdokument entstanden, welches sich mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der faszinierendsten Lost-Place-Locations in Leipzig beschäftigt.
Neben einer Erzählerin (die als Besucherin Leipzigs mit ihrem persönlichen Blick durch den Film führt),ergänzen Gespräche und Statements von Zeitzeugen, Investoren, Visionären und Politikern den Film.
Geschichten von Besuchen Walther Ulbrichts im ehemaligen Hotel Astoria oder die Vorlieben Arthur Schnitzlers sind ebenso Bestandteil des Films, wie Visionen über geplante Neunutzungen des ehemaligen
Bowlingtreffs als neues Naturkundemuseum oder des alten Postbahnhofs als alternativen Kultur- und Trödelmarkt.

Daneben gibt es zahlreiche Interviewpartner, die sich als so genannte Ruinenromantiker bezeichnen.
Diese Gruppe von Menschen hat eine Faszination für diese Gebäude entwickelt, welche sie antreibt immer wieder solche Orte in ihrer Freizeit zu besuchen. Als Künstler, Fotografen, Videofilmer, Musiker oder Urban Explorer sind sie auf der Suche nach kleinen Abenteuern im sonst erschlossenem Stadtraum.
So erzählt Clemens Meyer von einst illegalen Technopartys im industriellen Abraum. Es gibt Geschichten von unangenehmen Begegnungen mit Drogendealern, oder von Graffitikünstlern, die in den vergessenen Leipziger Locations eine neue künstlerische Freiheit entdeckt haben ...

Das Spektrum des Films reicht von lebendiger DDR-Geschichte (als in diesen Gebäuden noch Tausende Menschen gearbeitet und damit Ihre Familien ernährt haben), bis hin zur Schornsteinsprengung (im Oktober 2011) im ehemaligen VEB Elguwa Leipzig durch den Sprengmeister Michael Schneider.
Ein weiteres Thema von „Geschichten hinter vergessenen Mauern“ ist die moderne GPS-Schnitzeljagd: Geocaching. Bis September 2011 gab es in Leipzig die Lost-Place-Cache-Serie „Trau Dich“, deren Beliebtheit weit über die Grenzen Sachsens hinaus reichte. Sogar Menschen aus umliegenden Ländern, wie Holland, reisten nach Leipzig, um sich hier mit dem GPS auf die Spur durch die Vielzahl der leerstehenden Gebäude zu begeben.
Wo sich allerdings tausende Menschen in einer Grauzone zwischen Illegalität und Freizeitbeschäftigung bewegen, kommt es früher oder später auch zu Problemen mit dem Gesetz. Die Folge dessen waren mehrere Negativ-Schlagzeilen in der LVZ, sowie die Archivierung der Lost-Place-Cache-Serie in Leipzig, durch die Reviewer der weltweit agierenden Internetplattform geocaching.com.

Weitere Schwerpunkte des Films liegen in den Themen Abriss, Sanierung, Zukunftsvisionen und Neubau, da diese Dinge ab einem bestimmten Zeitpunkt unumgänglich und besiegelt sind, sobald man von einem Lost Place spricht.
Es geht um Gründe und Hintergründe für Mythos, Faszination und Neugestaltung von verlassenen Orten und vielleicht bietet dieses Dokument auch eine Möglichkeit, zum Erfassen geschichtlicher Vergangenheit bei der Gestaltung einer Zukunft im existierenden Lebensumfeld.
Auch wenn sich dieser Dokumentarfilm an den Locations und Geschichten in um Leipzig orientiert, behandelt der Inhalt Fakten, welche weit über die Grenzen der Stadt hinausreichen.
Vorwiegend in den neuen Bundesländern, sowie im osteuropäischen Raum, findet man heutzutage eine Unmenge an verlassenen Plätzen, Militäranlagen, oder Industriebauten. Jede der einzelnen Geschichten dieses Films könnte in ähnlicher Form in einer anderen Stadt, in einem anderen Land, in einer anderen Location, von anderen Menschen erzählt werden. Die Geschichten und die Charaktere der Erzähler blieben in Ihren Facetten sicher immer von spannender und einmaliger Eigenständigkeit. Und mehr noch:
Es sind Geschichten hinter verlassenen Mauern, die mehr von einer Umgebung erzählen, als so manches
Geschichtsbuch und die verloren gehen, wenn wir sie nicht bewahren indem wir den Erzählern unser Gehör schenken.
Spieldauer: ca. 99 Minuten
(Text & Bilder: Lost Place L.E. Filmwebseite)

Wer möchte, kann dieses tolle Projekt auf der bereits oben genannten Seite www.visionbakery.de/vision/214e unterstützen...


Rasopasno

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