Die NoHaCaMa auf den Spuren des Totmachers Rudolf Pleil, der in den 40er Jahren ca. 25 Menschen ermordet haben soll und damit mehr als Fritz Haarmann.
Unter anderem trieb er auch hier im Raum Walkenried im Südharz sein Unwesen und nutzte die Himmelreichhöhle als Unterschlupf.
1950 zu lebenslanger Haft verurteilt, nahm er sich 1958 im Celler Gefängnis das Leben.
Genau zu diesem Unterschlupf hatte uns das Team AlterFritz mit seinem Multicache gelockt.
Danke, Frank, für diesen Cache der Sonderklasse.
Nachdem wir am Startpunkt die notwendigen Instruktionen samt Karte gefunden hatten, trieb uns die Neugier auch schon weiter zum Einstiegsportal.
Nach einer kurzen Diskussion, ob Einstieg, oder erst die rote Gefahr abwarten, siegte die Vernunft, was bedeutete, dass wir noch 20 Minuten die Idylle am See genossen, bevor der zweite rote Blitz vorbeigerauscht war und wir uns ungestört dem Abstieg widmen konnten.
An diesem heissen Tag schlug uns spürbar die Kälte aus der Tiefe entgegen und
erzeugte bei uns eine sofortige Gänsehaut.
An dieser Stelle mussten wir leider ½ Jayback zurücklassen, der gehandicapt nicht in der Lage war heute mit abzusteigen.
Auf alten rostigen Metallstufen ging es gut 10 Meter nach unten in die Dunkelheit.
Dank Karte gab es bei der Orientierung keine Probleme und so liefen wir hintereinander im Gänsemarsch und mangels Stehhöhe in gebückter Haltung auf alten schmalen Planken durch den ersten gemauerten Stollen. Das Wasser tropfte hier von den Wänden. Neben unserem Tritt nur Matsch und Schlamm.
Durch die starke Feuchtigkeit gab es hier wenigstens keine Spinnen. Da hatten wir schon ganz anderes erlebt. Uäh!
An der Stollenmündung führte uns der Weg direkt in den Berg.
Um uns herum behauener Naturstein mit unterschiedlicher Deckenhöhe, die uns so manches mal zum Kopfeinziehen zwang. Trotz grösster Vorsicht liessen sich Anstösse nicht immer verhindern. Ein Schutzhelm sollte hier zur Pflichtausrüstung gehören!
Bis kurz vor der eigentlichen Höhle ging es auch hier auf Betonplanken voran, die nicht nur schmal waren, sondern auch noch wackelten wie nichts Gutes. Darunter in ca. ½ Meter Tiefe fliessendes klares Wasser. Vereinzelt sahen wir hier sogar Fische schwimmen. Am Ende des Stollens, weiter entfernt, konnten wir Tageslicht ausmachen. Ein weiterer Ausgang. Soweit wir es aber erkennen konnten leider vergittert, wodurch er nicht als Notausgang in Frage kam.
Nach ca. hundert Metern hatten wir endlich wieder festen Boden unter den Füssen und auch eine Sitzmöglichkeit gefunden – Pause!
Hatte hier vielleicht vor knapp 60 Jahren Pleil gesessen, seine bestialischen Morde geplant und dabei den Höhlenausgang immer im Blick gehabt? So im Nachhinein eine gruselige Vorstellung.
Schon kurze Zeit später hatten wir unser Ziel erreicht. Wir betraten das „Himmelreich“, eine grosse Kreide-Karsthöhle, deren Ausmaße vom ersten Standort aus nicht im Ganzen erfasst werden konnten.
Von hier aus führte uns der Weg slalomartig weiter nach oben. Über diverse Stufen (ja, sowas gibt es hier auch) über Unmengen an Schotter und steile rutschige Hänge ging es voran. Auf halber Höhe liessen wir es uns nicht nehmen unser mitgeführtes Licht einmal komplett zu löschen und die Stille und die absolute Dunkelheit auf uns wirken zu lassen. Phänomenal! Das muss man einfach erlebt haben.
An dieser Stelle aber nochmals der Hinweis: tragt einen Helm, denn die Vorstellung, dass sämtlicher Schotter, Steine und Felsbrocken an denen wir vorbeikamen ursprünglich mal von oben herabgefallen waren, liess uns besorgt einen solchen vermissen.
Am höchsten Punkt der Höhle angekommen, konnte man die wahre Grösse abschätzen.
Schade, dass die mitgeführten Kameras nicht in der Lage waren diesen Gesamteindruck im Bild festzuhalten. Aber die Erinnerung bleibt.
Achso, ja, die Cachedose hatten wir auf unserer Reise zwischenzeitlich natürlich auch gefunden.
Nur wo wird hier nicht verraten.
Der Rückweg gestaltete sich nicht weniger spektakulär.
Es war mittlerweile einige Zeit vergangen und wir hörten aus der Ferne den roten Blitz heranrauschen.Wir rechneten bereits mit dem Schlimmsten , aber glücklicherweise blieb sämtliches Gestein an seinem Platz, als er unter uns durch den Tunnel brauste.
Wohlbehalten erblickten wir nach gut 1 ½ Stunden wieder das Licht der Welt und hatten dabei schwer mit der Hitze zu kämpfen, die uns hier empfing.
Wie war es doch angenehm kühl bei Pleil...
Rasopasno
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