Samstag, 2. Januar 2010
Review: Lostplacecaching in Magdeburg
"VEB RAW"- Serie
Heizhaus
Endlich! Nach etwas längerer Abstinenz sollte am 13.12.09 ein ordentlicher Lostplacemulti unser gemeinsames Cacheziel sein.
Mit der nicht ganz vollständigen NoHaCaMa, dafür aber mit Jogitee als Verstärkung im Handgepäck, machten wir uns auf den Weg nach Magdeburg, wo das ehemalige Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) darauf wartete von uns in Augenschein genommen zu werden. Nur wenige uns bekannte Cacher aus dem Hannoveraner Raum waren bisher dort. Da wird es Zeit für diese geniale Cacheserie etwas Werbung zu machen!
Wasserturm
Wer Lostplaces a' la „Kalter Reifen“ mag, wird hier den passenden Geocachespielplatz finden.
Auf einem riesigen Areal haben „fragglechen & upigors„ sich ausgetobt und der Geocachewelt gleich eine Serie von 6 Multis + Bonus und zusätzlichem T5 präsentiert.
Blick in die Werkhalle
Die zum Cache gehörende Geschichte ist schnell erzählt: Als Betriebselektrikerlehrling heuert ihr im RAW an und durchlauft in verschiedenen Gebäudeteilen eure Ausbildung, bekommt jeweils nach den bestandenen Prüfungsabschnitten Leistungsoten, die auf einem speziellen Ausbildungsnachweis , der euch anfangs vom Pförtner ausgehändigt wurde, eintragt.
Rudelcachen
Erst nach Beendigung der sechs Einzelprüfungen werdet ihr zur Abschlussprüfung (Bonus) zugelassen. Der noch zusätzliche T5 ist kein „Muss“, kann aber im Anschluss, quasi als Einführung in das „harte Berufsleben“ (so heißt er denn auch) gefunden werden.
Halle T5
Gegen 10:00 Uhr morgens trafen wir uns an den angegebenen Parkkoordinaten. Leider hatte „fragglechen“ versäumt diese in allen Listings abzudrucken und so findet man sie nach etwas Suchen im Nachtcachelisting „Lackiererei“. Rund um das gesamte RAW-Gelände ist das wohl die sinnvollste Parkmöglichkeit, wenn man nicht auf sich aufmerksam machen möchte!
Verbotsschilder waren hier nirgends zu entdecken, so dass wir die als Einladung empfundene Unterbrechung im Zaun nutzten, um in die Geocache-Lostplacewelt einzutauchen.
Kultursaal
Bereits nach kurzer Wegzeit bekamen wir einen ersten Eindruck von dem, was uns hier erwartete.
Ein riesiges Areal mit mehr oder weniger gut erhaltenen Gebäudekomplexen.
Der noch immer erkennbare imposante Baustil mit dem Wasserturm, der riesigen Werkhalle und dem faszinierenden Heizhaus spiegelt die rasante industrielle Entwicklung am Anfang des 19. Jahrhunderts wieder. 1893 als königlich preußisches Eisenbahnverwaltungswerk errichtet, zählte es bereits 7 Jahre später mehr als 1000 Beschäftigte.
Heizhaus EG
Im II. Weltkrieg wurde das Werk durch Luftangriffe zu 80% zerstört. Nach 1945 erfolgte der Wiederaufbau als eines der modernsten Eisenbahnhauptwerkstätten für Güterwagen in Mitteldeutschland. Bis 1989 standen hier 4000 Mitarbeiter in Lohn und Brot.
Heizhaus 1.OG
Um nicht den ganzen Tag die Kletterausrüstung über das Gelände schleppen zu müssen, machten wir uns als erstes daran den eigentlich letzten Cache „GC20512“ zu finden. Das finale Döschen hatten wir schnell entdeckt, die Platzierung der Wurfleine zog sich dagegen scheinbar endlos hin.
Da unser Programm noch einige Caches für uns vorsah und unsere Zeit an diesem Tag begrenzt war, teilte sich die Gruppe. Während die einen noch versuchten in die Höhe zu steigen, begannen Jayback, dreckamschuh, Doofhase und ich nach dem Pflichtbesuch beim Pförtner unsere Ausbildung in „GC1Z8Z2“ „Verwaltung“. Vielleicht nicht ganz der Reihenfolge entsprechend, aber so eindeutig wurde diese vom Owner auch nicht vorgegeben.
Das recht gut erhaltene Verwaltungsgebäude zeigte sich uns von allen Seiten. Abwechslungsreiche Stationen, auch mit technischen Spielereien trieben uns nach dem schönen Final gierig weiter zur nächsten Ausbildungseinheit. Das Heizhaus „GC1Z8YY“ , im Nachhinein mein RAW Favorit, heizte uns trotz niedriger Aussentemperaturen ganz schön ein. Hier gab es vieles zu entdecken. Heizhaus
An einigen Stellen hatte man das Gefühl, das Gebäude wäre gerade erst verlassen worden. Auch das Heizhaus durften wir bis ins letzte Eck erkunden und fanden das Final doch an einer Stelle, die wir vorher noch nicht gesehen hatten. Respekt!
Heizhaus
So schafften wir bis zum Einbruch der Dunkelheit noch die beeindruckende Werkhalle ( „GC1Z8AW“) und den mit einem überraschenden Final aufwartenden GC Ausbildungsstätte ( „GC1Z888“ ), bis wir uns zum Abschluss des Tages, inzwischen wieder mit taurea, c-pot und Jogitee vereint, an den Nachtcache „Lackierung“ wagten. Jayback wieder topfit in seinem Element
Ein Lostplacenachtcache, wie dieser, erfordert die volle Aufmerksamkeit jedes Teammitglieds. Zu tief sind die Löcher auf dem Gelände in die man hinein stürzen könnte. Da alle gegenseitig aufeinander aufpassten, waren mögliche Gefahrenpunkte schnell ausgemacht, so dass wir ohne Zwischenfälle von Hinweis zu Hinweis und schliesslich zum Final durchkamen.
Ein spannendes Erlebnis und ein angemessener Tagesabschluss, da waren wir uns alle einig.
Etwas durchgefroren und hungrig ging es vom Parkplatz direkt zum traditionellen Aftercachelokal...

Von diesem "Hinweis" nicht irritieren lassen!

Mit dieser Kombination aus toller Location und erstklassiger ideenreicher Multiserie hat Magdeburg wirklich einiges zu bieten. „fragglechen & upigors„ haben sich hier ein Denkmal gesetzt. Da lohnt sich auch eine längere Anreise.
Für die letzten beiden Caches (Kantine und Bonus) werden wir auf jeden Fall noch einmal wieder kommen.
Bis dahin

Rasopasno

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